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Euregionales Konzert der besonderen Art –
Künstler aus Membach/B zu Gast in Herzogenrath

Grenzecho (B) 03.12.2005     Artikel als PDF laden (24 KB) >>>

In der ehemaligen Kapelle des „Klösterchens“ Herzogenrath fand jetzt eine euregionale Veranstaltung statt, die zweifellos das eher seltene Zusammentreffen von Malerei und Musik zum Thema hatte.

"Leidenschaft im Fluss des Lebens" – unter diesen Titel hatten die improvisierenden Pianisten Erich Raken und Evelyne Güsken, Membach, sowie die Düsseldorfer Sängerin Helene Ziebarth ihr Konzert gestellt, das die ebenfalls im ostbelgischen Membach ansässige Malerin Birgit Wette mit ihren vielfarbigen, abstrakten aber auch dekorativen Werken zum Thema räumlich quasi „umgab“ – und damit gleichzeitig sowohl Kontrast, wie auch Inspiration zur unmittelbar vergänglichen Musik herstellte.

Die klassisch ausgebildete, professionelle Sängerin Helene Ziebarth, Leiterin des „Institute of vocal Arts“ in Düsseldorf, und der ihr in nichts nachstehende Autodidakt Erich Raken bewiesen gleich zu Beginn, daß eine sensible und fein aufeinander ausgehörte Improvisation aufs beste harmonieren kann und dass es – so die Sängerin in ihrem einleitenden Worten zuvor „etwas ganz besonderes sein kann, die Zwangsjacke der Klassik abzustreifen und die eigene Stimme abzutasten“. Die überaus sphärischen, gesungenen Vokalisen ließen, genau wie die differenzierten, perlenden wie kraftvollen Figurationen des Flügels, keine Wünsche nach Farbigkeit oder Ausdruck vermissen – im Gegenteil, der entrückte, textlose Gesang in allen Höhen, Tiefen, Lautstärke- und Klangschattierungen fand im ungekünstelten Spiel Rakens einerseits eine wunderbare Quelle harmonischer Ideen, andererseits aber auch einen optimalen Halt für die oft schwerelos wirkende Gesangslinie.

Was sich hier eben noch unbefangen leichtfüßig durch den idealen, leicht überakustischen Raum wob, wurde anschließend von einer fast überraschend erdigen Improvisation der Gast-Pianistin und -Komponistin Evelyne Güsken kontrastiert. Ihrem melodischen und harmonischen Erfindungsreichtum hört man die klassische Ausbildung zwar an, dennoch ist ihre, von Filmklängen inspirierte Musik, um keinen Deut minder interessant und atmosphärisch dicht. Hier haben perlend leichte, ebenso wie elegische oder dramatische „Szenen“ ihren Platz; einer der Höhepunkte des Abends war schließlich das ad-hoc Zusammentreffen ihrer feinsinnigen Eingebungen mit der doch sehr unterschiedlichen freien Gesangsimprovisation von Helene Ziebarth; es kamen geradezu faszinierende Momente des feinsinnigen Gebens und Nehmens zustande - kaum zu glauben, daß die beiden Künstlerinnen noch nie zuvor zusammen musiziert hatten.

Überhaupt waren sowohl die solistischen Darbietungen der beiden Pianisten wie auch der ebenso empfindsame Gesang geprägt von einer warmherzigen Spontaneität, die die Nähe zu den nicht minder gefühlvollen Gemälden Birgit Wettes auf beste spürbar werden ließen. Zwei Kunsträume als gegenseitige Inspiration – eine interessante Initiative von Klösterchen Herzogenrath und Scheunenatelier Membach.

Infos und Kontakt zu den Künstlern gibt es u.a. unter www.scheunenatelier-membach.de bzw. Tel. 0032-87-76 50 25 (Wette-Raken), weiteres zum Sozio-Kulturellen Zentrum Klösterchen unter www.kloesterchen.net. (jöw)

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